Flugreisen, AUSTRALIEN
Fünf Tage auf Tasmanien - Ein Reisebericht
Tasmanien, liebevoll Tassie genannt, liegt südlich von Melbourne, etwa 240 km vom Festland entfernt.
Der Weg nach Tasmanien führt entweder von Melbourne nach Devonport mit dem Schiff über die Bass Straße oder per Flieger zum Flughafen der tasmanischen Hauptstadt Hobart. Ich habe mich für die Fahrt mit dem Schiff entschieden, da ich vorher sowieso in Melbourne war. Das bedeutete 10 Stunden über Nacht auf einem Schiff. Und wer denkt, dass die Bass Straße sehr ruhig ist, da das Wasser für die Entfernung relativ flach ist, der irrt gewaltig. Am Anfang war ich noch guter Dinge, das änderte sich schnell. Zum Glück war ich mit entsprechenden Reisetabletten, in ausreichender Menge, ausgestattet. Nach einer Liveband und einem Film im schiffeigenen Kino mit dem passenden Titel „Der Tag an dem die Erde stillstand“, wurde ich auf meinem Schlafsessel liebevoll in den Schlaf geschaukelt.
Früh um sechs in Devonport angekommen hatte ich 5 Tage Zeit die Insel zu erkunden, bis es wieder zurückging. Im Nachhinein betrachtet echt wenig Zeit um die Schönheit der Natur in ihrem vollen Umfang zu genießen.
Start war also in Devonport wo es gleich nach Launceston ging, der zweitgrößten Stadt auf Tasmanien. Sie ist der Eingang zum Tamar Valley. Mit ihren über 100.000 Einwohnern wirkte Launceston doch recht klein und ruhig. Sie bietet einiges an Parks, viel Grün und eine tolle Architektur. Die Penny Royal World ist ebenfalls empfohlen zu besuchen, aber dafür reichte leider die Zeit doch nicht mehr.
Da ich mich mehr für die Natur interessierte, nutze ich den zweiten Tag, den ich in Launceston hatte um ins Tamar Valley die Weinroute lang zu fahren. Hier werden etwa 40% des Weins aus Australien angebaut. In den über 30 Weinkellereien findet sicher auch jeder etwas für seinen Geschmack.
Am dritten Tag ging es Richtung Süden. Der erste Halt war die Wineglasbay im Freycinet National Park. Die Aussicht ist fantastisch und dank des milden Klimas ist der Aufstieg zur Aussicht auch nicht sehr anstrengend. Wenn man hier im Sommer ist, empfiehlt sich auf jeden Fall noch der Abstieg zur Wineglas Bay. Hier ist man noch weitgehend ungestört. Am späten Nachmittag ging es dann im meinem straff geplanten Programm nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Das sieht man dem beschaulichen Städtchen gar nicht an. Hier ist alles mega entspannt und auch am schönen Hafen ist wenig los. Leider werde ich nur für die Nacht hier bleiben, da es morgen schon weiter geht.
Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft war der erste Halt der Mt Field National Park. Mit tosenden Wasserfällen und einem Weg durch den dichten Wald war das schon sehr eindrucksvoll. Ein bisschen hatte das was von skandinavischer Mystik. Auf jeden Fall sollte diesem Nationalpark ein Besuch abgestattet werden. Hier befindet sich auch ein Skigebiet für die Wintersportliebhaber. Hier wurde auch der letzte gesichtete Tasmanische Tiger, der mittlerweile leider ausgestorben ist, gefangen. Am Abend ging es dann in die Unterkunft nach Queenstown. Ein kleines beschauliches Örtchen. Hier laufen die Uhren auch noch ein bisschen anders.
Tag fünf und damit der letzte Tag auf dieser grandiosen Insel ist leider erreicht. Aber bevor es mit der Fähre wieder zurück geht, starte ich schon ganz früh um noch dem sehr bekannten Cradle Mountain-Lake St Clair National Park einen Besuch abzustatten. Dieser liegt im tasmanischen Hochland und hat viele Bergseen, Schluchten und tolle Wasserfälle. Die unberührte Natur ist wahnsinnig schön und natürlich gehe ich den Overland-Track durch Eukalyptuswäler und das Grasland. Nach den fünf sehr ereignisreichen Tagen mit viel unberührter Natur und sehr wenig Menschen trete ich die mit dem Schiff die Rückreise nach Melbourne am Abend wieder an.
Mein Fazit, ich habe diese kleine Insel leider ziemlich unterschätzt von den vielfältig schönen Seiten die diese zu bieten hat und man sollte auf jeden Fall mehr Zeit einplanen um sie zu entdecken. Wer auf viel unberührte und mystische Natur steht, wird hier sehr auf seine Kosten kommen. Aber bitte mehr Zeit einplanen!