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Auge in Auge mit Berggorillas in Uganda

Auge in Auge mit Berggorillas in Uganda

Auge in Auge mit Berggorillas in Uganda

 

Welcher Naturfreund hat nicht schon mal davon geträumt, sich Auge in Auge mit den Berggorillas in Uganda zu befinden. Seit der Verfilmung des Lebens der Gorillaforscherin Dian Fossey in „Gorillas im Nebel“ habe ich mir vorgestellt, auch mal so hautnah mit diesen sanften Riesen in Berührung zu kommen.

Alle Berggorillas in Ostafrika befinden sich im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo, wo sich etwa 880 Tiere aufhalten. Die gute Nachricht ist: Dank der rigorosen Schutzmaßnahmen der Regierungen ist die Zahl in den letzten Jahren angestiegen. Dennoch sind die Berggorillas durch Wilderei und die Holzindustrie, die die Urwälder für wertvolle Edelhölzer abholzt, vom Aussterben bedroht.

Wie hinkommen?

Kurz und schmerzlos fliegt man vom internationalen Flughafen Entebbe per Kleinflugzeug in nur einer Stunde zum Kihihi Airstrip, der etwa zwei Autostunden vom Bwindi Impenetrable Forest entfernt liegt.

Wer etwas mehr Zeit, ein knapperes Budget, aber auch Durchhaltevermögen und Sitzfleisch mitbringt, macht sich auf die etwa 450 Kilometer lange, 10 bis 11-stündige Autoreise durch Uganda, die so genannte Perle Afrikas. Dabei wird auch der Äquator von der südlichen in die nördliche Hemisphäre überquert.

Sowohl per Flugzeug als auch auf der Straße fällt auf, dass Uganda ein äußerst fruchtbares Land ist, das sich in allen Grüntönen, die man sich nur vorstellen kann, präsentiert. Sattgrüne Erdnussfelder wechseln sich ab mit hellgrünen Bananenplantagen, denn Kochbananen mit Erdnuss-Soße ist das ugandische Nationalgericht, das Sie unbedingt probieren sollten. Farblich eher gewöhnungsbedürftig, liefert es eine Geschmacksexplosion im Mund, die man nicht so schnell vergisst.

Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark

Im „undurchdringlichen Wald“, einem UNESCO Welterbe seit 1994, hält sich etwa die Hälfte der überlebenden ostafrikanischen Berggorillas auf. Die Wanderung zu den Berggorillas ist zwar nicht gerade billig, eine Stunde mit den Gorillas kostet 600 € (zur Regenzeit 450 $), aber die Eintrittsgelder dienen voll und ganz der Erhaltung dieses einmaligen Habitats, eines Regenwaldes, der wahrscheinlich der älteste von ganz Afrika ist.

Beim Besucherzentrum werden die Gruppen eingeteilt. Jeweils 8 Besucher wandern mit mehrere Rangern und Spurensuchern bis zu ihrer Gorillafamilie, die aus 10 bis 30 Mitgliedern besteht. Zur Zeit können 8 Familien besucht werden. Um zu ihnen zu kommen, steht eine halb- bis zweistündige Wanderung durch den dichten Wald auf dem Plan. Für den hohen Preis gibt es eine 100 %ige Garantie, mit den Gorillas zusammenzutreffen, denn bereits am frühen Morgen machen sich die Spurensucher auf, suchen die jeweiligen Familien und geben die Standort-Informationen per Funk an die Zentrale weiter. Diese Wanderung kann vor allem während der Regenzeit (März bis Mai und September bis November) anstrengend, matschig, rutschig und glatt sein. Doch da es sich beim Bwindi Impenetrable Forest um einen Regenurwald handelt, kann Regen zu jeder Zeit auftreten.

Zuerst steht ein Briefing über Verhaltensmaßnahmen in Gegenwart der Tiere auf dem Programm. Von Menschenseite aus muss immer ein bestimmter Respektabstand eingehalten werden, die Führer achten peinlich genau darauf. Trotzdem kommt es vor, dass sich mal einer der Gorillas näher für so ein Menschlein interessiert und von sich aus diesen Sicherheitsabstand durchbricht. Das Motto heißt: Ruhe bewahren. Trotz ihrer enormen Größe von 1.75 Metern und einem Gewicht von bis zu 200 kg handelt es sich bei diesen Menschenaffen um „sanfte Riesen“.

Kurz bevor wir bei „unserer Familie“ eintrafen, wurden wir mit Schutzmasken ausgestattet, nicht um uns selbst, sondern um die Gorillas zu schützen. Diese Primaten sind nämlich so nahe mit uns verwandt, das sie für unsere menschlichen Keime äußerst anfällig sind.

Dann kommt der große Moment. Es raschelt im dichten Gestrüpp und heraus kommt... ein riesiger Silberrücken. So werden die erwachsenen Männchen genannt, die im Alter einen Silberstreifen auf ihrem schwarzen Rückenfell bekommen. Für einen Moment blieb mir der Atem stehen. So imposant hatte ich mir unsere Verwandten nicht vorgestellt. Doch ein Blick in die sanften braunen Augen hat mich sofort beruhigt. Natürlich sind die Tiere auch seit langer Zeit an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt und kümmern sich eigentlich gar nicht um uns.

Langsam kamen dann mehr Tiere ins Blickfeld, darunter auch mehrere Gorillababys. Wir hatten das Glück, dass sich unsere Familie auf einem kleinen Kahlstück aufhielt, sodass wir ungehindert von Bäumen und Büschen die spielenden, sozial interagiernden und Blätter fressenden Gorillas beobachten konnten. Die Stunde verging viel zu schnell und der Rückweg verlief eher still, da jeder der Teilnehmer mit seinen persönlichen Erfahrungen mit den Berggorillas in Uganda beschäftigt war.

Wer von diesem atemberaubenden Erlebnis noch nicht genug hat, kann eine weitere Gorilla-Expedition im Mgahinga Gorilla Nationalpark in Uganda unternehmen oder kann sich im Kibale Forest Nationalpark auf die Spuren von Schimpansen heften.


Über den Autor

Martin R

Ihr Experte für alle besonderen Reisen und Reisearten. Mein Lieblingsreisegebiet: Zentralasien.

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