Kulturreisen, RUMÄNIEN

Die Straße durch die Wolken – Roadtrip in Rumänien
Angeregt durch ein Foto aus einem Reisemagazin, träumte ich seit Jahren davon die höchste Straße von Rumänien, die Transfogarasche Hochstraße zu überqueren. Die kurvenreiche Strecke läuft zwischen den transsilvanischen Alpen und bietet ein eindrucksvolles Panorama. Sie führt durch Haarnadelkurven, über Viadukte und durch lange Tunnels hindurch.
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Dracula lässt grüßen
Wie ich erfahre ist die Straße nur an vier Monaten im Jahr zugänglich, weshalb wir unseren Trip für August planen. Ab Oktober wird die Strecke dann wieder dicht gemacht. Obwohl die Straße durch die Wolken nur ein Teil unserer Rumänienreise war, hat sie mich am meisten beeindruckt. Die 115km lange Strecke kann in kurzer Zeit zurückgelegt werden, wir nehmen uns aber absichtlich viel Zeit. Nachdem wir unser kleines Mietauto abgeholt und mit reichlich Proviant gefüllt haben, startet unsere Reise in Bascov.
Wir planen unseren ersten Stopp bei der Burg Poenari, in der sich Legenden um den Aufenthalt von Dracula ranken. Bis zum Parkplatz können wir fahren, danach führen unzählige Stufen zur Ruine. Ganze 1500 sind es bis wir die Burg endlich sehen können. Oben angekommen begrüßen uns zwei gepfählte Wachsfiguren, die an den historischen „Vlad the Impaler“ erinnern sollen. Dieser könnte die Vorlage für Bram Stokers Dracula gewesen sein. Die Burg ist zwar schön, für mich zählt jedoch vor allem eines: der Ausblick. Und der ist wirklich traumhaft. Endlich sehen wir die kurvige Bergstraße zwischen grün wuchernden Bergen von oben. Besser geht’s nicht!
Entspannung trifft auf Adrenalin
Als nächstes steuern wir den Stausee Vidraru an. Kaum zu glauben, dass der gigantische See künstlich gebaut wurde. Dort wird das Wasser zur Energieproduktion gesammelt – symbolisch dafür findet man ein metallisches Monument namens „Energia“ auf einem der angrenzenden Hügel. Mit zwei Blitzen in den Händen ruht er über dem See. Auf dem Wasser gibt es einige Freizeitmöglichkeiten wie Bootsfahrten und –rennen. Wir haben für diesen Tag etwas Besonderes geplant, dann auf der 166 Meter hohen Staumauer gibt es ein reizvolles Angebot: Bungeejumping. Angst? Ja! Aber da muss ich jetzt wohl durch. Wir haben uns schon vor einigen Tagen angemeldet und ein Team von ausgerüsteten Mitarbeitern wartet nun auf uns. Nachdem ein paar Sicherheitstipps ausgetauscht wurden, kann es auch schon losgehen. Für unseren Tandemsprung werden wir zusammengebunden und dürfen dann gemeinsam zittern, während wir über den Abgrund blicken. Gut, dass ich nicht alleine bin, denn sonst wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Rückzieher gewesen. Am Ende springen wir doch ab und, obwohl das Adrenalin natürlich in meinen Kopf schießt, ist es nicht so schlimm wie gedacht und macht eigentlich richtig Spaß. Als es vorbei ist, würde ich gerne nochmal.
Natur pur
Als nächstes erreichen wir den engen Balea-Pass, vor dem man uns bereit gewarnt hat. Der höchsten Stelle der Straße folgt nämlich der längste Tunnel Rumäniens, der beinahe einen Kilometer lang ist und etwas beengt wirkt. Nachdem wir selbst aus den Alpen kommen, ist das jedoch kein Problem. Wir halten anschließend bei dem Balea-See, der für seinen Wasserfall berühmt ist. Mit der Seilbahn kann man von hier aus zum ICE Hotel gelangen, das zu dieser Jahreszeit leider geschlossen ist, da es jedes Jahr wie ein Iglu neu erbaut wird und tatsächlich aus Eis besteht. Coole Idee!
Bei unserer Weiterfahrt geht es abwärts durch viele steile Haarnadelkurven. Das Klima wird auf der Südseite der Berge deutlich milder und wir machen beim Fahren die Fenster auf. Wir durchkreuzen das wunderschöne Balea-Naturschutzgebiet und stoppen noch einmal bei dem „Tor der Begegnung“, bei dem sich einst die zwei Baumannschaften der Strecke getroffen haben. Am Ende der Strecke kommen wir in Siebenbürgen an, wo endlich unser Hotel auf uns wartet. Ein aufregender Tag geht zu Ende!
Tipps für unterwegs
Die Transfogarasche Hochstraße hat mehr zu bieten, als viele denken. Es gibt nicht nur unzählige Aktivitäten und Besichtigungsmöglichkeiten an der Strecke, sondern auch viele Möglichkeiten um den traumhaften Ausblick zu genießen. Gelegentlich sind wir einfach an einer der Haltebuchten stehen geblieben und haben das Panorama bestaunt. Auf der Strecke trifft man neben anderen Autos natürlich auf viele Motorräder und besonders sportliche Radfahrer. Egal welches Fahrzeug euch am ehesten zusagt, nehmt ausreichend Kleidung mit. Vor allem auf der Nordseite der Berge wird es selbst im Sommer ordentlich kalt. Eure Wasservorräte könnt ihr mit frischem Quellwasser auffüllen, Essen könnt ihr in der Nähe der touristischen Attraktionen kaufen, wie dem Wasserfall. Wir waren jedoch froh unsere eigenen Sandwiches dabei zu haben.
Die Straße durch die Wolken hat all meine Erwartungen erfüllt – und mehr! Einen Plan zu haben ist jedoch essenziell, ansonsten fährt man in Kürze über die Strecke verpasst die schönsten Haltepunkte, da diese meist nicht direkt an der Fahrbahn liegen, sondern kleine Umwege erfordern.