
Vorbereitung auf die Besteigung des Kilimandscharo
Um auf dieser einzigartigen Bergtour nicht schlapp zu machen, benötigen Sie eine sorgfältige Vorbereitung auf die Besteigung des Kilimandscharo.
Der Kilimandscharo ist mit der Kibo-Spitze auf 5895 m der höchste Berg Afrikas und gleichzeitig der größte frei stehende Berg der Welt. Abfällige Bezeichnungen wie „Rentnerspaziergang“, „höchster Spazierweg der Welt“ oder „Sandalenbergtour“ sind mit Vorsicht zu genießen. Es ist wohl wahr, dass der Weg auf den Kilimandscharo relativ einfach und auch für Unerfahrene begehbar ist, die älteste Bergsteigerin, die den Kili gemeistert hat, war immerhin fast 87 Jahre alt. Der Haken liegt bei der Höhe. Immerhin überwinden Sie in mindestens 5, besser in 6 bis 8 Tagen über 4000 Höhenmeter. Die große Herausforderung auf dieser Höhe ist der Mangel an Sauerstoff, auf Grund des niedrigeren Luftdrucks.
Wie lange dauert die Vorbereitungsphase?
Die Länge der Vorbereitung hängt von Ihrer individuellen Kondition ab. Wenn Sie ohnehin regelmäßig ins Fitness Studio, joggen, Nordic Walken oder bergwandern gehen, reicht eine 8-wöchige Vorbereitungszeit in der Sie Ihr Training intensivieren. Ambitionierte Couchpotatos fangen am besten 1 Jahr vor der Besteigung des Kilimandscharo mit ihrem Fitnesstraining an.
Gesundheit
Schon vor Beginn Ihres Trainings sollten Sie Ihren Plan mit dem Arzt Ihres Vertrauens besprechen. Er wird alle nötigen Tests durchführen, um festzustellen, ob Sie körperlich für eine solche Höhenwanderung geeignet sind. Außerdem berät er Sie über notwendige Impfungen und empfehlenswerte Arzneimittel.
Kondition
Zur Verbesserung der Kondition eignet sich jede Art von Ausdauer- und Konditionstraining, wie Joggen, Radfahren, Langstreckenschwimmen, Nordic Walking, aber auch Wandern. Gehen Sie so oft wie möglich zu Fuß und tauschen Sie den Lift immer gegen die Treppe aus. Bergtouren, so hoch wie möglich, sind die ideale Vorbereitung auf die Besteigung des Kilimandscharo, denn regelmäßig durchgeführt führen Sie zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen und dadurch zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme. Wenn dies nicht durchführbar ist, sollten Sie sich zum Wandern Strecken mit möglichst vielen Auf und Abs aussuchen und dabei etwa 6 bis 10 kg Gewicht in Ihren Rucksack packen.
Ein Besuch in einem Höhentrainingszentrum in dem Sie über einen bestimmten Zeitraum sauerstoffreduzierte Luft einatmen, kann Ihnen Aufschluss darüber verschaffen, ob Sie persönlich mit dem geringeren Sauerstoffgehalt des Blutes in großen Höhen umgehen können.
Zusätzlich zu meinem Ausdauertraining habe ich wie immer meine Jogaklasse besucht und vermehrt Atemübungen gemacht. Vor allem habe ich darauf geachtet, immer möglichst tief und möglichst lang in den Bauch hinein zu atmen.
Gepäck
Die gute Nachricht ist: den großen Rucksack oder Seesack trägt der Träger, Sie selbst haben nur einen kleinen Rucksack, in dem sich Dinge für den täglichen Gebrauch befinden. Da die Träger immer schneller unterwegs sind, gibt es tagsüber keinen Zugang zum Gepäck.
Auf dem Weg zum Gipfel kommt man durch fünf Klimazonen. Meist ist es am Tag relativ warm, aber in der Nacht bitterkalt, daher sollte am Schlafsack nicht gespart werden. Tagesschwankungen von bis zu 40° sind nämlich durchaus normal. Außerdem kann es jederzeit zu Niederschlägen kommen, daher sollte das Gepäck wasserdicht verpackt sein.
Packliste für den Tagesrucksack
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Stirnlampe
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Müsliriegel, Trockenfrüchte oder Schokolade mit hohem Kakaoanteil für Zwischendurch
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Regenbekleidung
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Eventuell Gamaschen
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Kleines Erste Hilfe Set (Verbandsmaterial, Blasenpflaster, Desinfektionsmittel)
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Desinfektionsmittel für Trinkwasser
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Isolierflasche
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Trinkwasser
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Kamera
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Handy (für diejenigen, die ihren Gipfelsieg in die Welt hinausposaunen wollen)
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Handschuhe und Mütze
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Gute, möglichst dicht am Gesicht anliegende Sonnenbrille, eine Skibrille tut es auch
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Sonnenschutzmittel und Lippenschutzstift
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Toilettenpapier
Kleidung
Der wichtigste Gegenstand bei der Besteigung des Kilimandscharo sind feste, gut eingelaufene Wanderschuhe. Dazu die Kleidung am besten im Zwiebelschalenprinzip, angefangen mit der Thermounterwäsche, denn die Temperaturen sind ziemlich schwankend. Gerade noch war ärmelloses T-Shirt angesagt, dann wird es plötzlich kälter, da kommt die Fleecejacke ins Spiel. Gegen den teilweise recht heftigen Wind hatte ich eine leichte Windjacke und eine Überhose dabei. Wenns dann gen Gipfel so richtig kalt ist, kommt die Daunenjacke zum Einsatz. In die habe ich mich manchmal in der Nacht im Schlafsack eingewickelt und dazu die Trekkingsocken für immer warme Füße. Um mein Hab und Gut vor Feuchtigkeit zu schützen habe ich genügend Plastikbeutel mitgenommen. Im Kulturbeutel befindet sich die Minimalausrüstung von Zahnbürste und –paste, einer kleinen Seife und einem Minihandtuch.
Wer sich alle diese Tipps zu Herzen nimmt, hat gute Chancen, den Schnee auf dem Kilimandscharo mit eigenen Augen bestaunen zu können.